Performance
Process

Eine Kooperation des Museum Tinguely,
der Kaserne Basel
und der Kunsthalle Basel,
in Partnerschaft mit dem Centre culturel suisse Paris

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Sieben Fragen an Dimitri de Perrot

Performance lebt – mehr als andere Kunstformen – von den Künstlerinnen und Künstlern. Hier erzählen sie von sich und ihrer Arbeit. Das Team der Kaserne Basel hat Dimitri de Perrot einen Fragebogen nach Zürich geschickt.

Was würdest du machen, wenn du keine Kunst machen würdest?

Ich glaub, ich würde Kunst schaffen, also wäre ich Kunstschaffender.


Wer oder was hat dich in deiner Arbeit beeinflusst? Und wie?

Alles, worüber ich gestolpert bin. Alles, wofür ich den Pfad verlassen musste.


Was war deine erste Performance?

Mit sechs Jahren schlief ich an einem Konzert von Abdulla Ibrahim ein. Er spielte im Gemeinschaftszentrum Heuried in Zürich in einem kleinen Raum. Wir sassen in der ersten Reihe gleich neben ihm und es war herrlich, ich liebte seine Musik, und nun brachte er mich höchst persönlich ins Bett, dachte ich ... Ich muss mich sehr wohl gefühlt haben, denn ich begann so laut zu Schnarchen, bis er sein Spiel unterbrach und behutsam aber bestimmt zum Rhythmus meines Atems improvisierte, bis ich erwachte und er sein Konzert wieder aufnehmen konnte.

Dimitride Perrot Myousic 4 © Augustin Rebetez Hr

Dimitri de Perrot (links) mit Julian Sartorius (Foto: Augustin Rebetez)

Warum bist du bei Performance gelandet und nicht etwa bei Malerei?

Als gelandet fühlt es sich noch nicht an, eher als stetige Reise, auch sehe ich mich nicht zwingend als Performancekünstler. Wenn, dann höchstens, weil Performance für mich etwas Durchlässiges ist, das viele Kunstformen in sich vereinen kann. Wohin mich meine Arbeit noch führen wird, ist aber noch offen und am Tag, an dem es sich als Landung anfühlen wird, werde ich voraussichtlich den Beruf wechseln müssen.


Was war dein schlimmstes Erlebnis mit einem Zuschauer?

Schlimm find ich eigentlich fast nichts, jede Publikumsreaktion gehört zum Moment, ist Teil vom Erlebnis, und ich versuche immer auf das einzugehen, was ist, doch einmal spuckte einer aus dem Publikum in meine Richtung, das war in Bologna, als ich mit Hugo Race als Vorband von „Suicide“ auftrat. Die Spucke landete genau auf meinem Plattenspieler. Die Nadel blieb darin zwar nicht grad kleben, doch ich war trotzdem froh, noch andere Platten dabei zu haben.


Was kann Performance, was andere Kunstformen nicht können?

Sie geht meist den ungewohnten Weg, hat Platz, die andere Möglichkeit zu suchen.


Wie schätzt du die Performance-Szene in der Schweiz ein?

Sie ist vielfältig, vor allem im Welschland passiert seit Längerem ganz viel. Persönlich bin ich immer wieder sehr berührt ab den subtil performativen Arbeiten von bildenden Künstlern wie Roman Signer oder San Keller.



Dimitri de Perrot zeigt zusammen mit dem Musiker Julian Sartorius das Stück «Myousic» in der Kaserne Basel. 


26. September 2017, 20 Uhr


Mehr Informationen finden sich auf der Website der Kaserne Basel.




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