Performance
Process

Eine Kooperation des Museum Tinguely,
der Kaserne Basel
und der Kunsthalle Basel,
in Partnerschaft mit dem Centre culturel suisse Paris

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Sieben Fragen an Jérôme Leuba

Performance lebt – mehr als andere Kunstformen – von den Künstlern. Hier erzählen sie von sich und ihrer Arbeit. Die Kunsthalle Basel hat Jérôme Leuba einen Fragebogen nach Genf geschickt.

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Jérôme Leuba, battlefield #54 / lovers, Performance, Casal solleric, Palma de Mallorca, 2011. Courtesy der Künstler.

Womit verbringst du die meiste Zeit? 

Mit dem Leben für den Augenblick!

Was bevorzugst du: Bühne, Museum oder öffentlicher Raum? Und warum? 

Ich arbeite gerne im öffentlichen Raum und im Museum, in diesen Räumen kann ich Situationen das gerade noch Bemerkbare, aber immer sehr Sichtbare infiltrieren. Ich nutze auch gerne die zwei unterschiedlichen Blickwinkel, die sich durch die Kontexte ergeben, aus der Ausstellung beziehungsweise von der Straße.

Wie stellt man Präsenz her? 

Durch das Arrangieren von Körpern.

Manche Performance-Künstlerinnen und -Künstler möchten nicht, dass ihre Arbeiten dokumentiert werden. Das ist bei dir anders. Welche Möglichkeiten erkennst du in der Dokumentation deiner Werke? 

Als Teil einer Kreation glaube ich nicht an die Vorrangstellung der Realität gegenüber der Mimese und der Darstellung. Eine Performance steht nicht unter oder jenseits der Realität, auch wenn sie inszeniert ist. Sie ist Teil der Welt. In diesem Sinne verdient sie es, in einer Weise neu übersetzt zu werden, die sich durch andere Medien transzendiert oder transformiert.

Was kann Performance, was andere Kunstformen nicht können? 

Für mich kann ich sagen, sie erlaubt es mir, mit den unterschiedlichen Zuständen und Stellungen von Körpern zu spielen, die durch unsere Regeln und Rahmenbedingungen zustande kommen. Sie erlaubt mir auch, Aussehen und Rollen (Betrachter – Performer) innerhalb einer Kunstinstitution neu zu verteilen. Sie ist eine Form, den Bezug zur Realität zu verwischen.

Welche Rolle spielt der Zufall für deine Arbeit?

Dass man den Kontrollverlust annehmen muss.

In deinen Arbeiten spielst du mit den Erwartungen und Projektionen des Publikums. Was sind deine persönlichen Erwartungen und wie gehst du mit Enttäuschung um? 

Meine Arbeit mit lebendigen Skulpturen infiltriert das Leben. Ich inszeniere Situationen, die auf ein mögliches Publikum, aber insbesondere auf Nutzer aus dem täglichen Leben treffen. Ich bin neugierig darauf zu sehen, wie das aufgenommen wird, aber das ist für mich nicht das Wesentliche. Meine lebendigen Skulpturen sollen nicht unbedingt betrachtet werden. Man kann sie sehen oder auch nicht.

Jérôme Leuba zeigt am 17. Februar 2018 in der Kunsthalle Basel eine neue Performance mit dem Titel «battlefield #130». Über die gesamte Ausstellungslaufzeit (19. Januar bis 18. Februar 2018) findet zudem jeweils von Donnerstag bis Sonntag Jérôme Leubas «battlefield #132», 2018, statt.



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